Erläuterung Bogenrandsignaturen
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Inhalt
Bezeichnung | Abk. | Sonstiges |
BERLIN-Inschrift | BI | Beispiele |
Bogenzählnummer | BZN | Schlüssel, Beispiele |
Druckereizeichen | DrZ | Schlüssel, Beispiele |
Druckerzeichen | DZ | Beispiele |
Druckvermerk | DV | Schlüssel, Beispiele |
Druckerkennziffer | DKZ | Beispiele |
Farbrandstreifen | FRS | Beispiele |
Farbregisterstriche | FreS | Beispiele |
Formnummer | FN | Schlüssel, Beispiele |
Hausauftragsnummer | HAN | Beispiele |
Passerkreuz | PK | Beispiele |
Reihenwertzähler | RWZ | Schlüssel, Beispiele |
Schnittlinie | SnL | Beispiele |
Schnittwinkel | SnW | Schlüssel, Beispiele |
Steuerstriche | SSt | Schlüssel, Beispiele |
Zähnungspunktur | ZP | Schlüssel |
Einleitung
Einige der auf dieser Seite verwendeten Bezeichnungen von Bogenrandsignaturen sind an das Buch Bogenrandsignaturen der Postwertzeichen von Herwarth Heinzen angelehnt.
BERLIN-Inschrift
1965 hat die Bundesdruckerei Berlin erstmals bei den Wohlfahrtsmarken der Berliner Ausgabe den Bogenrand mit einer Markierung versehen, um Verwechselungen mit den bildgleichen Marken der Bundesrepublik Deutschland zu vermeiden. Sie besteht aus einem liegenden "B" in der Mitte des Bogenrandes zwischen zwei Schalterbogen. Das "B" wurde beim Trennen der Bögen geteilt. Dies gilt nur für die Werte 10, 15 und 20 Pf (MiNr. 266, 267 und 268). Beim 40 Pf-Wert (MiNr. 269) wurde über Feld 3 der später generell verwendete Eindruck "BERLIN" verwandt.
Beispiele (BI)
"BERLIN"
Berlin MiNr.373 |
Bogenzählnummer
Bogenzähler oder Bogenzählnummern sind die an verschiedenen Plätzen des Randes vorkommenden Ziffern oder Kombinationen von Ziffern und Buchstaben. Ihre Lage hängt vom Markenformat und der Stellung des Bogens in der Druckbahn ab. Sie liegen immer parallel zur Ausrichtung der Druckbahn. Man kann somit Rückschlüsse auf die Anordnung der Druckformen ziehen. Sie werden aufgedruckt von einem bzw. zwei an der Druckmaschine angebrachten Zählwerken. Bogenzähler gibt es nur bei den im Rollen-Rotations-Druck hergestellten Marken.
Bogenzähler gibt es:
- mit vier- und fünfstelligen Ziffern ohne Buchstaben.
- mit fünf- und sechsstelligen Ziffern mit Buchstaben.
Die Bogenzähler mit und ohne Buchstaben gibt es in verschiedenen Typen, Größen und Stellungen auf allen vier Bogenrändern.
Bogenzählerschlüssel
Schlüssel: PAFBL
Stelle | Beschreibung | Schlüssel |
1 | Position | L: linker Bogenrand, R: rechter Bogenrand, O: oberer Bogenrand, U: unterer Bogenrand |
2 | Ausrichtung | A: Bogenzählnummer ist nach außen gerichtet, I: Bogenzählnummer ist nach innen gerichtet |
3 | Farbe | S: Schwarz, R: Rot, G: Grün, B: Blau, V: Violett |
4 | Buchstabe | Buchstabe, der der Nummer vorangestellt ist. Ist kein Buchstabe vorangestellt, ist hier 0 einzusetzten. |
5 | Länge | Anzahl der Ziffern in der Nummer. N=1..6 |
Sind zwei Bogenzählnummer zu sehen (z.B. Markenserie "Sehenswürdigkeiten"), so ist der Schlüssel zweimal anzugeben; NNNNN+NNNNN. Sind die Charakteristika beider Bogenzählnummern gleich, kann auch verkürzt 2xNNNNN geschrieben werden.
Beispiele (BZN)
Bogenzählnummer im oberen und unteren Bogenrand
Bund MiNr.113 OIS05 | Bund MiNr.173 OAS05 | ||
Bund MiNr.143 UIS05 | Bund MiNr.157 UAS05 |
Bogenzählnummer im rechten und linken Bogenrand
Bund MiNr.181xWv LAS04 | Bund MiNr.181y LAR04 | Bund MiNr.303 LIS04 | Berlin MiNr.182w RIS04 | ||||
Bund MiNr.183xWw LIS05 | Bund MiNr.190xWv RAS05 | Bund MiNr.254 RIS05 |
Anordnung der Bogenzählnummer beim Vierformen-Stichtiefdruck
Bund MiNr.217 FN3 UIS05 | Bund MiNr.217 FN4 UIS05 | ||
Bund MiNr.217 FN1 OAS05 | Bund MiNr.217 FN2 UAS05 |
Zusätzliche Bogenzählnummer des benachbarten Bogen
Bund MiNr.114 OIS04+ OIS01 | Berlin MiNr.153w 2xUIS05 |
Druckerzeichen
Die Druckerzeichen zeigen bei Kontrollen an, welcher Maschinenführer (Drucker) für den Druck des jeweils vorliegenden Schalterbogens verantwortlich war. Die Druckerzeichen bestehen aus kleinen Metallplättchen, die in eine ausgesprte Stelle des Bogenrandes eingeschoben werden. Es ist der Anfangsbuchstabe- oder ein Buchstabenkombination aus dem Namen des Maschinenführers bis hin zu kompletten Namen. Sie sind in der Farbe der Marken gedruckt. Es gibt sie nur beim Plattenbuchdruck.
Beispiele (DZ)
Bund MiNr.177xWv mit DZ "Kp" | Bund MiNr.177xWv mit DZ "Wk" | ||
Bund MiNr.180xWv mit DZ "Al" | Bund MiNr.226xv mit DZ "Ld" | ||
Berlin MiNr.42 mit DZ "Be" | Berlin MiNr.140xw mit DZ "Kr" |
Druckerkennziffer
Druckerkennziffern sind eine andere Form von Druckerzeichen Sie können verschiedenen Druckern zugeordnet werden. Es gibt sie mit negativen sowie mit positiven Ziffern. Druckerkennziffern gibt es nur beim Walzendruck.
DKZ-Schlüssel
Schlüssel: [F+]N[n]BRS[O][+Sk][+F]
Schlüssel | Beschreibung |
F+/+Fluoreszenz | Buchstabe F oder L (Lumogen) ist links/vor (F+ oder L+) oder rechts/nach (+F oder +L) der Druckerkennziffer vorhanden. Wird weggelassen, wenn kein F bzw. L vorhanden ist. |
Nummer | Zahl der Druckerkennziffer |
negativ | Negative Kennziffer. Wird weggelassen wenn nicht negativ. |
Bogenrand | L: linker Bogenrand, R: rechter Bogenrand, O: oberer Bogenrand, U: unterer Bogenrand |
Reihe | Die Druckerkennziffer befindet sich neben der R-ten Zähnungsreihe von oben bzw. von links (bei stehendem Markenbild). |
Stellung zur Zähnungsreihe | a: oberhalb der Zähnungsreihe, b: direkt neben der Zähnungsreihe, c: unterhalb der Zähnungsreihe |
Orientierung | A: Die Druckerkennziffer ist nach außen gerichtet. I: Die Druckerkennziffer ist nach innen gerichtet. Muss nur angegeben werden, wenn beide Orientierungen vorkommen. |
Schraubenkopf | Es wird +Sk angegeben, wenn neben der Ziffer ein Abdruck des Schraubenkopfes vorhanden ist. |
Beispiele (DKZ)
Berlin MiNr. 140yw DKZ 4UA3c | |
DKZ 5U2a | |
DKZ 7O1b | |
DKZ 10U2a | |
DKZ 12U2c | |
Bund MiNr. 773 DKZ 7L2a/7L2c | |
Bund MiNr. 178xWv DKZ 2nL2c |
Druckereizeichen
Druckereizeichen wurden, wie die Druckvermerke, hauptsächlich von den Druckereien der ehem. DDR verwendet. Sie geben den Namen der ausführenden Druckerei an und kommen pro Druckerei in verschiedenen Ausführungen vor. Das Druckereizeichen steht hauptsächlich unterhalb der ersten bzw. unter den ersten beiden Marken der untersten Reihe im Bogenrand.
Druckereizeichenschlüssel
Schlüssel: DrZS = PRn[-m]:S
Element | Beschreibung | Schlüssel |
P | Gibt den Bogenrand an, in dem sich das Druckereizeichen befindet. |
o = oben; u = unten; r = rechts; l = links |
R | Gibt die Position des Druckereizeichens im Bogenrand an. Wobei n und m die Reihe(n) angeben unter denen sich der Schriftzug befindet. |
Rn = Der Schriftzug befindet sich unter der n-ten Marke (Reihe) von links. |
S | Abkürzung des Schriftzugs. |
sDWD = Signet DEUTSCHE WERTPAPIER-DRUCKEREI |
Beispiele (DrZ)
Deutsche Wertpapierdruckerei:
DDR MiNr. 247 Ohne VEB uR1:sDwd | |
DDR MiNr. 276 Ohne VEB uR1-2:sDWD | |
DDR MiNr. 306 Mit VEB (hinten) uR1-2:sDWDV | |
DDR MiNr. 631 Mit VEB (vorne) uR1-2:VDWD | |
DDR MiNr. 1304 Mit VEB (vorne) rR1-2:VDwd | |
Druckhaus Einheit Leipzig:
DDR MiNr. 318 uR1-2:DEL | |
Graphische Werkstätten Leipzig:
DDR MiNr. 329vbXI uR1-2:VGw | |
DDR MiNr. 355 uR1-2:VGWL | |
DDR MiNr. 415xXI uR1-2:VG.w. | |
DDR MiNr. 427 uR1-2:VGwl | |
DDR MiNr. 476 mit Punkt am Ende uR1-2:VGwl. | |
Druckvermerk
Druckvermerke wurden hauptsächlich von den Druckereien der ehem. DDR verwendet. Der Druckvermek enthält
- die Lizenznummer,
- die beauftragte Auflagenhöhe (teilweise) und
- dem Auftragsdatum (teilweise).
Die Lizenznummer wurde überwiedegend direkt rechts neben dem Druckereizeichen gedruckt. Hauptsächlich während der Anfangsjahre (1949-????) wurde sie auch unter der letzten Marke der untersten Reihe gedruckt. Die Auflagenhöhe und das Auftragsdatum wurden vor oder nach der Lizenznummer gedruckt. Sie wurden jedoch nur in den Anfangsjahren (1949-????) angegeben.
Druckvermerkschlüssel
Schlüssel: DVS = P[R]n[-m]:Text
Element | Beschreibung | Schlüssel |
P | Gibt den Bogenrand an, in dem sich das Druckereizeichen befindet. | o = oben; u = unten; r = rechts; l = links |
[R]n[-m] | Gibt die Position des Druckereizeichens im Bogenrand an. Wobei n und m die Reihe(n) angeben unter denen sich der Schriftzug befindet. Das R vor den Reihenangaben kann auch weggeleassen werden. | Rn = Der Schriftzug befindet sich nur unter der n-ten Marke (Reihe) von links bzw. von oben. Rn-m = Der Schriftzug befindet sich unter der n-ten bis m-ten Marke (Reihe). |
Text | Text des Druckvermerks. | z.B. III/18/185 |
Beispiele (DV)
Lizenznummer
M 301 (Deutsche Wertpapierdruckerei):
DDR MiNr. 276 M 301 | |
III 18 185 (Deutsche Wertpapierdruckerei):
DDR MiNr. 306 III/18/185 | DDR MiNr. 631 III-18-185 | ||
DDR MiNr. 675 III 18 185 | |||
III 18 211 (Druckhaus Einheit Leipzig):
DDR MiNr. 318 III/18/211 | |
III 18 97 (Graphische Werkstätten Leipzig):
DDR MiNr. 360 III 18/97 | DDR MiNr. 527 III/18/97 | ||
Auflage
Auflage ausgeschrieben:
DDR MiNr. 276 2 000 000 | |
Auflage in Tausend Stück:
DDR MiNr. 306 1520 | |
Druckdatum
MM.JJ:
DDR MiNr. 276 XI. 50 | |
Farbrandstreifen
Farbrandstreifen wurden von April 1965 bis Juni 1970 von der Bundesdruckerei Berlin bei Marken im mehrfarbigen Offset- und Rastertiefdruck auf den Rändern zweier Markenbogen mitgedruckt. Ihre Zahl ist identisch mit der Zahl der zum Druck verwendeten Farben Es wurden zwei bis sechs Farben verwendet. Die Farbkennungen dienten als Merkmale für die photo-elektrische Aussteuerung der Druckwerke und auch zur innerbetrieblichen Kontrolle bei Druck, Prüfung und Weiterverarbeitung der Marken
Beispiele (FRS)
Bund MiNr. 515 FN1 (oben) FN2 (unten) | |
Bund MiNr. 475 FN1 (oben) FN2 (unten) |
Farbregisterstriche
Farbregisterstriche dienen wie die Farbrandstreifen der Farbkontrolle.
Beispiele (FreS)
Berlin MiNr. 667 FN3 |
Bund MiNr. 470 | Bund MiNr. 471 |
Formnummer
Formnummern sind jene Ziffern, die sich in der Regel rechts unten, unter oder neben der Marke auf dem Bogenrand des Schalterbogens befinden. Sinn und Zweck der Formnummern sind Kontrollmaßnahmen während und nach dem Druck des Markenbogens. Ist ein Fehler auf dem Bogen gefunden, wird an Hand der Formnummer auch direkt die fehlerhafte Form gefunden. Die Größe, Lage, Form und Farbe variieren. Innerhalb einer Wertstufe haben die Formnummern überwiegend die gleiche Position.
Literatur: siehe Günther Schwarz
Formnummerschlüssel
Schlüssel: FNS = [kl|gr][[s]M][a|n|s]N[s]E[EE]
Stelle | Beschreibung | Schlüssel |
1 | Position | L: linker Bogenrand, R: rechter Bogenrand, O: oberer Bogenrand, U: unterer Bogenrand |
2 | Ausrichtung | A: Bogenzählnummer ist nach außen gerichtet, I: Bogenzählnummer ist nach innen gerichtet |
3 | Farbe | S: Schwarz, R: Rot, G: Grün, B: Blau, V: Violett |
4 | Buchstabe | Buchstabe, der der Nummer vorangestellt ist. Ist kein Buchstabe vorangestellt, ist hier 0 einzusetzten. |
5 | Länge | Anzahl der Ziffern in der Nummer. N=1..6 |
Sind zwei Bogenzählnummer zu sehen (z.B. Markenserie "Sehenswürdigkeiten"), so ist der Schlüssel zweimal anzugeben; NNNNN+NNNNN. Sind die Charakteristika beider Bogenzählnummern gleich, kann auch verkürzt 2xNNNNN geschrieben werden.
Beispiele (FN)
Vierformendruck
Bund MiNr. 217 |
Zweiformendruck
Berlin MiNr. 118 |
Kombinierter Vierformen- und Zweiformendruck
Bei diesem Beispiel (Bund MiNr. 365) ist die Farbe schwarz im Vierformen-Stichtiefdruck und die Farbe braunrosa im Zweiformen-Offsetdruck gedruckt worden. Jeder Form wurde mit einer Formnummer versehen, die dann übereinander gedruckt wurden.
Bund MiNr. 365 | FN 1 auf 1 | FN 2 auf 2 | FN 3 auf 1 | FN 4 auf 2 |
Bei diesem Beispiel (Berlin MiNr. 454) ist die Farbe schwarz im Vierformen-Stichtiefdruck sowie im Zweiformen-Offsetdruck gedruckt worden. Jeder Form wurde mit einer Formnummer versehen, von der die FN im StTdr. in der Ecke unten/links (Feld 41) und die FN im Odr. in der Ecke unten/rechts (Feld 50) gedruckt wurde.
Berlin MiNr. 454 | FN 1/2 | FN 2/2 | FN 3/1 | |||
"Wandernde" Formnummern
Saarland MiNr. 409 | Bund MiNr. 228 | Bund MiNr. 234 | |||
Verschiedene Formen und Positionen
Groß und dünn Berlin MiNr. 96 (Ecke unten/links) | Groß und dünn Bund MiNr. 195Xw (Ecke unten/rechts) | Spiegelverkehrt Berlin MiNr. 72 (Ecke unten/links) Plattennummer!!! | Römische Zahl Berlin MiNr. 99 (Ecke unten/links) | Sehr klein Bund MiNr. 157 (Ecke unten/links) | Abklatsch 2 auf 1 Berlin MiNr. 153 (Ecke unten/rechts) | Abklatsch 1 auf 2 Berlin MiNr. 153 (Ecke unten/rechts) |
Hausauftragsnummer (HAN)
Hausauftragsnummern ("HAN") gibt es nur bei deutschen Marken im Platten-Buchdruck von 1902 bis 1966. Mit dieser Ziffernfolge kennzeichneten die Reichs- und Bundesdruckerei ihre Druckaufträge.
In vielen Fällen ist nach der eigentlichen Auftragsnummer, meist durch einen Punkte abgetrennt, die auf zwei Stellen gekürzte Jahreszahl zu finden. Bei den nachgestellten Ziffern handelt es sich um Bezeichnungen für die Druckplatten, ähnlich der heutigen Formnummern. In der Regel befinden sich die Hausauftragsnummern unter den beiden mittleren Feldern der letzten Markenreihe.
Beispiele (HAN)
A = Auftragsnummer
G = Nummer des Auftraggebers
J = Letzte Ziffer(n) des Auftragsjahres
D = Letzte Ziffer(n) des Druckjahres
F = Formnummer
Format: AAAA.DD F
Berlin MiNr. 26 | ||
Berlin MiNr. 31 |
Format: GGAAA.DD F
Bund MiNr. 180xWv |
Format: GGAAA.DD
Berlin MiNr. 110 | ||
Berlin MiNr. 111 |
Format: JGG AAA.DD F
Bund MiNr. 211 | ||
Berlin MiNr. 42 |
Format: JGG AAA F
Berlin MiNr. 140xw |
Format: JGG AAA
Berlin MiNr. 184v |
Passerkreuz
Passerkreuze bilden auf dem gesamten Weg der Druckformen- und Postwertzeichenfertigung ein außerordentlich wichtiges Hilfsmittel, besonders dort, wo Bildmontagen, Markenbilder, Diapsoitive, Sammeldiapositive, Farbauszüge, Farbformen und vieles mehr, aber auch kombinierte Druckverfahren auf genauen Sitz und Deckungsgleichheit zugerichtet werden müssen. Passerkreuze treten daher gleichermassen an ein- und mehrfarbigen Marken auf. Sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben.
Schlüssel
PKS = FoFa[O][D]:P
Beschreibung | Schlüssel |
Form | Je nach Zuschnitt des Bogen, können Teile des Passerkreuzes nicht sichtbar sein. Der Parameter gibt an was vom Passerkreuz sichtbar ist. k: Kreuz, t: T-förmig, w: waag. Strich, s: senkrechter Strich |
Farbe(n) | Gibt an, ob eine oder mehrere Farben sichtbar sind. e: einfarbig, m: mehrfarbig, b: Blindprägung (keine Farbe), eb oder mb: Teilwiese eingefärbt und tlw. in Blindprägung. |
Orientierung | Gibt sie Orientierung des Passerkreuzes an. Dies ist ist nur anzugeben, wenn dies auch wirklich zu erkennen ist. Weglassen, wenn zuviel vom PK abgeschnitten ist. w: waagerecht (Breite > Höhe), s: senkrecht (Breite < Höhe), g: gleich (Breite = Höhe) |
Duchstochen | Gibt an, ob und wo das Passerkreuz duchstochen ist. dm: Mitte, do: oben, dr: rechts, du: unten, dl: links |
Position | Position des Kreuzungspunktes im Bogenrand. Ist der Kreuzungspunkt nicht sichtbar, wird die Position angegeben, wo die sichtbare Linie den Rand (die Schnittkante) des Bongen verlässt. Ist das Passerkreuz in einer Bogenecke, wird der Rand angegeben, der näher zum Kreuzungspunkt liegt. |
Beispiele (PK)
Berlin 163: keg (Kreuz, einfarbig, gleichschenklig) |
DDR 1004 (FN1): kmg (Kreuz, mehrfarbig, gleichschenklig) |
Berlin 120b (dg-1-dg-1): kes (Kreuz, einfarbig, senkrecht) |
DDR 727 (FN1): kms (Kreuz, mehrfarbig, senkrecht) |
DDR 872 (FN 1): kew (Kreuz, einfarbig, waagerecht) |
DDR 871 (FN 1): kmw (Kreuz, mehrfarbig, waagerecht) |
Berlin 159: kegdm (Kreuz, einfarbig, gleichschenklig, mittig durchstochen) |
Berlin 158: kegdo:L4b (Kreuz, einfarbig, gleichschenklig, oben durchstochen) |
Bund 257: kegdr:R5b (Kreuz, einfarbig, gleichschenklig, rechts durchstochen) |
kegdu (Kreuz, einfarbig, gleichschenklig, unten durchstochen)
Bund 257: kegdl:L5b (Kreuz, einfarbig, gleichschenklig, links durchstochen) |
Berlin 167: se (nur ein senkrechter Strich sichtbar, einfarbig) |
DDR 688 (SW-Bogen): sm (nur die senkrechten Striche sichtbar, mehrfarbig) |
we (nur ein waagerechter Strich sichtbar)
Bund 468 (FN1): wm (waagerechter Striche, mehrfarbig) |
Bund 267: kbg+kegdm (Kreuz in Blinddruck) |
Bund 267: kebg+kegdm (Kreuz in Blinddruck mit Farbanteil) |
DDR 763 (O-Bogen): tms (Kreuz T-förmig, mehrfarbig, senkrecht) |
DDR 907-912ZD (FN1): tmw (Kreuz T-förmig, mehrfarbig, waagerecht) |
Reihenwertzähler
Reihenwertzähler sind Hilfen für den Schalterbeamten bei der Abrechnung. Nach rechts addiert geben sie den Verkaufswert der senkrechten Reihen an. Sie stehen in der Regel am Oberrand. Die höchste Reihenwertzahl gibt den Wert des Schalterbogens an. Bei den Bögen der ehem. DDR gibt es zusätzlich Reihenwertzähler auch im Seitenrand. Die Reihenwertzähler der Gebiete Bund, Berlin und Saar sind ohne Währungsbezeichnung gedruckt. Dagegen sind bei den Bögen der ehem. DDR die Reihenwertzähler überwiegend mit einer Währungsbezeichnung versehen.
Reihenwertzählerschlüssel
Schlüssel: RWZS = P[[S1[/S2].]A|fXX]:[W-]N[k|p[N|n|Z|z]][-W]
Schlüssel | Beschreibung |
P | Position des Reihenwertzählers: o = oben; u = unten; r = rechts; l = links |
[S1[/S2].]A | Ist nicht jedes Feld des Randes mit Reihenwertzählern bedruckt (z.B. bei Zusammendrucken), kann mit S die Startreihe und mit A der Abstand zwischen den RWZ angegeben werden. S kann weggelassen werden, wenn der erste RWZ bei Reihe 1 steht. Das führende R vor den Positionen kann auch weggelassen werden. Sind z.B. die RWZ auf allen ungeraden Reihen im Oberrand gedruckt, wird dies mit oR1.2:... geschrieben (verkürzt dann o2:...). |
fXX | Bezeichnet die Position einzelner abweichender Formen (XX = Feldnummer). |
W | Währungskennzeichen vor [W-] bzw. hinter [-W] dem Reihenwertzähler. Der Bindestrich vor oder hinter dem W ist immer anzugeben, um die Währungsbezeichnung eindeutig von den nachfolgenden Elementen des Schlüssels zu trennen. z.B. bei DDR: M, DM oder MDM |
N | Ist immer anzugeben |
k,p | Bestimmt das Trennzeichen zwischen Vor- und Nachkommastellen: k = Komma; p = Punkt |
N,n,Z,z | Bezeichnet die Zifferngröße der Nachkommastellen (sofern vorhanden) in Relation zu den Vorkommastellen. Außerdem wird angegeben, ob bei ganzzahligen Werten anstatt der Null(en) ein Ziffernstrich (z.B. 1,-) verwendet wird. N,Z = Vor- und Nachkommastellen sind gleich groß. n,z = Die Nachkommastellen sind kleiner als die Vorkommastellen. Z,z = Ziffernstrich bei Nachkommastellen ganzzahliger Werte. N,n = Nullen als Nachkommastellen bei ganzzahligen Werten. |
Sind zwei Reihenwertzähler vorhanden (z.B. bei Überdruckten Marken), so ist der Schlüssel zweimal anzugeben: RWZS+RWZS. Sind die Charakteristika beider Bogenzählnummern gleich, kann auch verkürzt 2xRWZS geschrieben werden.
Beispiele (RWZ)
Oberrand mit Nachkommastellen (Vor- und Nachkommastellen in gleicher Größe)
Berlin MiNr. 82 o:NkZ |
Oberrand mit Nachkommastellen (Vor- und Nachkommastellen mit unterschiedlicher Größe)
Bund MiNr. 115 o:Nkn |
Oberrand ohne Nachkommastellen
Bund MiNr. 214 o:N |
Linker Bogenrand mit Walzenstrichen
Berlin MiNr. 140yw l:Nkn |
Typische Form der Reihenwertzähler bei den Bögen der Firma Schwann-Bagel
Bund MiNr. 255 o:Nkn |
Oberrand mit Währungsbezeichnung DM vor dem Reihenwertzähler
DDR MiNr. 331zaXI o:DM-NpZ |
Oberrand mit Lücken zwischen den RWZ
DDR MiNr. 958 o2:DM-NkN |
Oberrand mit Lücken zwischen den RWZ
DDR MiNr. 907ZD o3.3:DM-Npn |
Fehlender Zehnerstrich beim RWZ über Feld 2
DDR MiNr. 545 o:DM-Nkz+ of2:Nk |
Verschiedene Ausführungen der Reihenwertzähler beim StTdr.
Bund MiNr. 157 | |
Bund MiNr. 231 | |
Bund MiNr. 846 |
Unterschiedliche Positionen der Reihenwertzähler in Realtion zum Markenbild
Berlin MiNr. 342 FN1 a=6,3mm | |
Berlin MiNr. 342 FN2 a=8,2mm |
Schnittlinie
Schnittlinien dienen der Steuerung des Bogenschnittes. Sie kennzeichnen direkt den vorgesehenen Schnittverlauf.
Beispiele (SnL)
Bund MiNr. 114 Feld 21 | Bund MiNr. 115 Feld 21 |
Bund MiNr. 160 Feld 50 | Bund MiNr. 164 Feld 50 | ||
Bund MiNr. 197 Feld 50 | Bund MiNr. 214 Feld 50 |
Bund MiNr. 365 Form 2,4 Feld 1 | Bund MiNr. 365 Form 2,4 Feld 10 | ||
Bund MiNr. 365 Form 1,3 Feld 41 | Bund MiNr. 365 Form 1,3 Feld 50 |
Schnittwinkel
Schnittwinkel dienen als Steuermarkierung für den automatischen Schalterbogenzuschnitt. Es befinden sich je 2 Winkel an den Bogenecken zwischen den Druckbogen. Bedingt durch den Zuschnitt vom Druck- zum Schalterbogen werden diese teilweise nur als Striche sichtbar.
Schnittwinkelschlüssel
Der Schlüssel besteht aus vier Zeichen: ABCD
Jede Stelle des Schlüssels steht für eine Bogenecke: A=links/oben, B=rechts/oben, C=rechts/unten, D=links/unten.
Jede Stelle kann einen der folgenden Werte (Zeichen) beinhalten:
Wert | Beschreibung |
x | Der waagerechte und senkrechte Strich des Schnittwinkels sind sichtbar. |
w | Nur der waagerechte Strich des Schnittwinkels ist sichtbar. |
s | Nur der senkrechte Strich des Schnittwinkels ist sichtbar. |
- | Kein Schnittwinkel sichtbar. |
Beispiele (SnW)
xw-- (Berlin MiNr. 667 Feld 1,5) | xxww (Berlin MiNr. 622 Feld 50,46,5,1) | xssx (Berlin MiNr. 454 Feld 50,41,10,1) |
Steuerstriche
Steuerstriche wurde von der Bundesdruckerei von 1956 - 1963 verwendet. Sie steuern die Perforation: Der waagerechte Strich die waagerechte, der schräge Strich die senkrechte Perforation. Sie stehen auf dem Zwischensteg der Druckformen. Sie wurden nur beim einfarbigen Vierformen-Stichtiefdruck verwendet.
Steuerstrichschlüssel
Schlüssel: GS:Pg[+Pg]/Ps[+Ps]
Beschreibung | Schlüssel |
G | Beschreibt die Ausrichtung des geraden Striches. s: senkrecht, w: waagerecht, -: nicht vorhanden |
S | Beschreibt die Ausrichtung des schrägen Striches. f: fallend, s: steigend, -: nicht vorhanden |
Pg, Ps | Position des geraden (Pg) bzw. schrägen Striches (Ps). "-" angeben, wenn der entsprechende Strich nicht vorhanden ist. Ist der entsprechende Strich mehrfach vohanden, dann mit +Pg bzw. +Ps angeben |
Schlüssel (alt): A:P[,A:P]
Beschreibung | Schlüssel |
Ausrichtung | Beschreibt die Ausrichtung der gerade und schrägen Striches. gs: gerade senkrecht, gw: gerade waagerecht, sf: schräg fallend, ss: schräg steigend |
Position | Position des gerade bzw. schrägen Striches. |
Beispiele (SSt)
Berlin MiNr. 178 FN1, FN4 | Bund MiNr. 254 FN1 | Bund MiNr. 258 FN3 | Berlin MiNr. 173 FN1 FN4 | ||||
Bund MiNr. 280 FN1 | Bund MiNr. 253 FN3 |
Zähnungspunktur
Zähnungspunkturschlüssel
Schlüssel: ZPS = D:P[,D:P[,...]]
Stelle | Beschreibung | Schlüssel |
D | Kennzeichnet, ob der Zähnungspunkt duchstochen ist. | d = durchstochen; u = nicht durchstochen |
P | Position der Zähnungspunktur | z.B. L5a = Im linken Bogenrand über der 5. Zähnungsreihe. |