Erläuterung Bogenzähnung
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Inhaltsverzeichnis |
Zähnungvarianten
Linienzähnung
Kammzähnung
Doppelkammzähnung
Kreuzkammzähnung
Doppelkreuzkammzähnung
Zähnungsrichtung
Ungezähnt/Geschnitten
Zähnungsschlüssel
Der in diesem Wiki verwendete Zähnungsschlüssel ist den Handbüchern von Bernd Törk entnommen.
Der Zähnungsschlüssel unterteilt sich in vier Felder, die jeweils durch das Zeichen "-" voneinander getrennt sind. Jedes Feld repräsentiert die Zähnung eines Bogenrandes in folgender Reihenfolge: oben-rechts-unten-links. Die Ausrichtung des Bogens ergibt aus der Betrachtung des Bogens bei stehendem Markenbild.
Jeder Bogenrand wird durch die Anzahl der dort sichtbaren Zahnlöcher beschrieben:
Schlüssel | Beschreibung |
n | Anzahl der Zahnlöcher (n=0 bis 12). Hierbei ist zu beachten, das die Anzahl nur angegeben werden darf, wenn zwischen dem letzten Zahnloch und der Schnittkante deutlich mehr Papier vorhanden ist, als für den Zahnlochabstand auf dem Bogen üblich ist. |
dg | Der jeweilige Bogenrand ist komplett durchgezähnt. |
dn | Wie "dg"; Der jeweilige Bogenrand ist komplett durchgezähnt. So fern relevant, kann zusätzlich die Anzahl der Zähnungslöcher (n) angegeben werden. |
n+m[+o] | Bei fehlenden Zahnlöchern (z.B. bei der Wohlfahrtszähnung) wird jeweils die Anzahl der vorhanden Zahnlöcher von der Mitte des Bogens aus gesehen angegeben. |
u/g | Weisen z.B. bei der Wohlfahrtszähnung die geraden und ungeraden Zahnreihen jeweils unterschiedliche Schlüssel auf, so werden beide Schlüssel durch das "/" voneinander getrennt angegeben (u=ungerade Zahnreihen; g=gerade Zahnreihen). Wobei beide Angaben jeweils die oben beschriebenen Schlüssel (n, dg und n+m[+o]) beinhalten können. |
Siehe auch: Zähnungsschlüssel (Liste)
Beispiele
dg-dg-dg-dg (Berlin MiNr. 354) | dg-dg-8-0 (Berlin MiNr. 373 FN2) | 3+4-dg-0+8-0 (Berlin MiNr. 374 FN1) |
Wohlfahrtszähnung (WFZ)
Die von der Bundespost durch den Verkauf von Wohlfahrtsmarken erzielten Zuschlagerlöse werden nach Abzug eines Verwaltungskostenbeitrags im Verhältnis der von den einzelnen Wohlfahrtsverbänden selbst verkauften Wohlfahrtsmarken aufgeteilt. Um den eigenen Anteil daran zu erhöhen, gab man selbst am Ausgabetag bereits diese Marken unter den Postabgabepreis ab.
Um diese Preisbrecher ausfindig zu machen, wurden von 1967 bis 1973 die an die Wohlfahrtsverbände gehenden Markenbogen in der Bundesdruckerei durch das Entfernen bestimmer Nadeln der Perforation (Zähnung) in den Bogenrändern gekennzeichnet. Im philatelistischen Sprachgrauch spricht man von "ausgefallenen Zahnlöchern" bzw. von der "Wohlfahrtszähnung".
WFZ-Schlüssel
Der Schlüssel beschreibt die ausgefallenen Zähnungslöcher in den vier Bogenrändern: RPn[RPn[RPn[RPn]]]
Schlüssel | Beschreibung |
R | Bogenrand: O=oben; R=rechts; U=unten; L=links |
P | Position bzw. Zähnungsreihen: a=alle; u=ungerade; g=gerade. Die Zählung der Zähnungsreihen beginnt am linken bzw. oberen Bogenrand. "a" für alle Zähnungsreihen kann auch weggelassen werden. |
n | Nummern der ausgefallenen Zähnungslöcher vom Bogeninneren aus gezählt: n[+n[+n]] |
Beispiele
O4U1 (Berlin MiNr. 374 FN1) |
DDR-Bögen
Für Bögen der DDR gibt es mehrere gebräuchliche Schlüssel, mit denen Zähnungsvarianten beschrieben werden können:
nicht durchgezähne Ränder | BT | ER | TS |
alle Ränder durchgezähnt | dg-dg-dg-dg | A | A |
oben | 0 -dg-dg-dg | B | N |
rechts | dg- 0 -dg-dg | D | O |
oben + rechts | 0 - 0 -dg-dg | H | NO |
unten | dg-dg- 0 -dg | C | S |
oben + unten | 0 -dg- 0 -dg | L | NS |
rechts + unten | dg- 0 - 0 -dg | G | SO |
oben + rechts + unten | 0 - 0 - 0 -dg | - | NOS |
links | dg-dg-dg- 0 | E | W |
oben + links | 0 -dg-dg- 0 | J | NW |
rechts + links | dg- 0 -dg- 0 | M | WO |
oben + rechts + links | 0 - 0 -dg- 0 | - | NWO |
unten + links | dg-dg- 0 - 0 | F | SW |
oben + unten + links | 0 -dg- 0 - 0 | - | NWS |
rechts + unten + links | dg- 0 - 0 - 0 | N | SWO |
alle Ränder (Kastenzähnung) | 0 - 0 - 0 - 0 | K | - |
BT: Zähnungsschlüssel nach Bernd Törk (siehe Zähnungsschlüssel (ZS)). "0" dient in der Tabelle als Platzhalter für die real vorhanden Zähnungslöcher.
ER: Zähnungsvarianten nach Eberhard Richter
TS: Bogenformen nach Thomas Schrage (Himmelsrichtungen)