Fernsehaufzeichnungen nachbearbeiten

Da die Aufzeichnung einer Sendung oder Films nie sekundengenau gestartet/beendet werden kann und meist auch noch unerwünschte Werbeblöcke enthalten sind, kommt man um eine Nachbearbeitung der Aufzeichnung nicht herum. Bei mir hat sich die Kombination der folgenden drei Freeware-Tools bewährt:

AutoDVRconvert (dvr-ms nach mpeg2 konvertieren)
ProjectX (demultiplexen)
MPEG2Schnitt (schneiden)
MPlex (multiplexen)

DVB-T Aufzeichnungen, die im Format dvr-ms gespeichert wurden (z.B. MS MCE oder PVRX2, müssen zuvor noch ins MPEG2-Format konvertiert werden. Hierfür hat sich das Tool AutoDVRconvert bewährt, da es auch die Möglichkeit bietet, Dateien im Format dvr-ms automatisch nach Ende der Aufzeichnung zu umzuwandeln ohne extra Hand anlegen zu müssen.

Schritt 1: dvr-ms nach mpeg2 konvertieren - AutoDVRconvert

Zur Umwandlung einer Aufzeichnung vom Format dvr-ms nach mpeg2 wird das Programmm AutoDVRconvert verwendet. Das Programm muss nicht installiert werden - es werden lediglich die im ZIP-Archiv enthaltenen Dateien in ein Verzeichnis kopiert. Anschließend ist die Datei Register Filters.bat auszuführen. Beim Start von AutoDVRconvert.exe werden automatisch alle dvr-ms Dateien im Programmverzeichnis ins MPEG2-Format konvertiert. Zuvor ist jedoch der zu verwendene Filter einzustellen (Filter Graph to use). Hier muss man etwas mit den zur Verfügung stehenden Filtern rumprobieren, bis keine Fehlermeldung mehr erscheint. Außerdem kann das Ausgabeverzeichnis eingestellt werden.

Das Programm gibt es im MCE-Forum zum Download (Version 1.3.1, Freeware). In diesem Forum gibt es auch eine kurze Beschreibung des Programms.

Schritt 2: demultiplexen - ProjectX

Als erster Schritt muss die Aufzeichnung in eine Video- und Audio-Spur zerlegt werden. Dies ist einerseits notwendig, um mit dem Programm MPEG2Schnitt oder anderen Tools (z.B. Authoring-Programmen) das Videomaterial weiterverarbeiten zu können. Andererseits müssen Fehler, die sich im Datenstrom befinden und z.B. unerwünschten Versatz zwischen Bild und Ton erzeugen, eliminiert werden. Hier kommt das Programm ProjectX ins Spiel. Es trennt die Video- und Audio-Spuren der Aufzeichnug und legt sie in separaten Dateien ab (Video-Spur: *.m2v, Audio-Spur: *.mp2).

Das Programm gibt es z.B. bei Heise zum Download (Version 0.90.4.00, Freeware).

  Als erstes sollte man nach dem Start unbedingt das Erzeugen von IDD-Dateien für MPEG2Schnitt aktivieren:
„Einstellungen“ -> „Einstellungen“ -> Reiter „Extern“ -> „Mpeg2Schnitt idd Version V2/A3“ einschalten.
Dies spart beim Start von MPEG2Schnitt eine Menge Zeit.
Bei DVBT-Aufzeichnungen mit Hauppauge PVR-Geräten kann es zu „stotterndem“ Ton kommen. Woran das liegt habe ich nicht rausfinden können. Man kann dies aber mit der folgenden Einstellung zu 99% beseitigen:
„Einstellungen“ -> „Einstellungen“ -> Reiter „Erweitert“ -> „Spezielles 2“ -> „Audio: nur ausgew. Sync.Pkt. verwenden“ einschalten

Aufzeichnung demultiplexen:

Video-Datei laden; unten links auf das “+“-Zeichen drücken und Datei auswählen.
Danach den Button „Quick-Start“ drücken und … na ja, warten halt.

Die Video- und Audio-Datei werden im gleichen Verzeichnis wie das Original abgelegt.

Man kann mit ProjectX auch Filme schneiden - aber nur im groben Maßstab. D.h. bei überlappenden Übergängen (z.B. werden nach einem Werbeblock X Sekunden des Films wiederholt) artet das Schneiden zu einer Fusselarbeit aus. Wenn keine Überlappungen vorhanden sind kann man sich aber hier den Schritt mit MPEG2Schnitt sparen und anschließend gleich wieder den Film Multiplexen.

Schritt 3: schneiden - MPEG2Schnitt

Mit dem Programm MPEG2Schnitt wird nach dem Demultiplexen die Aufzeichnung geschnitten.

Das Programm gibt es von der Homepage des Autors (Martin Dienert) zu Download (Version 0.9, Freeware). Es gibt auch ein Lernprogramm im Internet, dass die einzelnen Schritte anhand eines Videos erklärt. Leider wird hier die Bedienung an Hand der veralteten Version 0.6 erklärt.

Schritt 4: multiplexen - MPlex

Mit dem Programm MPlex werden die Video- und Audio-Spur wieder zu einer Datei zusammengesetzt (multiplexed).

Das Programm kann auch bei MPEG2Schnitt als „Nachbearbeitung“ eingetragen werden. Dadurch wird automatisch nach dem Schneiden (beim Speichern der Dateien) die Video- und Audio-Spur zusammengefügt. Wie MPEG2Schnitt hierfür zu konfigurieren ist fidet man in der Hilfedatei von MPEG2Schnitt.

Beim ersten Start des Programms (mplex_gui.exe) muss man zuerst den Pfad der mplex.exe-Datei auswählen. Danach wählt man über die einzelen Button die Video-, Audio- und die Ausgabedatei aus. Danach einfach nur noch „Multiplexen“ drücken und zurücklehnen…